Wakōcha
Wakōcha ist ein japanischer Schwarztee, der aus denselben Pflanzen, welche normalerweise für japanische Grüntees verwendet werden, hergestellt wird. Wa ist das alte Wort für Japan und kôcha steht für roter Tee. Schwarzer Tee wurde in Japan erstmals während der Meiji-Zeit vor rund 150 Jahren hergestellt, als Japan seine Tore dem internationalen Handel öffnete. Mit der Öffnung wurden neue Produktionstechniken entwickelt, um die Nachfrage nach beliebten Aromen in fremden Ländern zu befriedigen, sowie um die Probleme der Lagerung auf langen Reisen zu lösen. Um 1969 produziert Japan ca. 2000t Schwarztee pro Jahr. Die hohe Nachfrage hielt aufgrund des zurückgehenden Exports jedoch nicht bis ins 20. Jahrhundert und die Produktion wurde grösstenteils eingestellt, 1974 wurde nur noch ca. 3t Schwarztee pro Jahr produziert. Zwischen 1990 und den frühen 2000er wurde japanischer Schwarztee wieder populär und immer mehr Teebauern wagten sich an die Produktion. 2006 beginnt Japan zudem, die Schwarzteeproduktion im Inland zu fördern. Heute sind ca. 0.38% aller in Japan produzierter Tees Schwarztees.
(Quelle: https://www.tencha.co.uk/blogs/tea-education/what-is-wakocha | Ikedokitea)
Schwarztee aus Taiwan
Die Produktion von Schwarztee wurde in Taiwan erstmals während der Japanischen Besatzung (1895-1945) eingeführt. Bis dahin produzierte und exportierte Taiwan hauptsächlich Oolongs. Um den Konkurrenzkampf mit japanischem Grüntee auf dem Weltmarkt zu vermeiden, unterdrücken die Japaner die Produktion von leicht oxidierten Oolong. Stattdessen förderten sie die Produktion von Schwarzem Tee.
1923 importierte das Landwirtschaftsministerium in Taiwan unter japanischer Herrschaft Assam-Teesorten aus Indien und verteilte das Saatgut für den Anbau in drei verschiedenen Regionen Taiwans und einer Region in Japan. Der fruchtbare Hang der Region Sun Moon Lake, 600-800 m.ü.M. wurde zum erfolgreichsten Anbaugebiet für schwarzen Tee unter den vier Regionen. Im Jahr 1936 richtete die Taiwan Tea Research Extension Station (TTES) offiziell ihr Forschungszentrum in Nantou ein. TTES widmet sich bis heute dem Anbau und der Produktion von schwarzem Tee.
Taiwans Schwarztee-Industrie florierte viele Jahrzehnte lang, bevor sie mit dem Ausschluss Taiwans aus den Vereinten Nationen 1971 zum erliegen kam. Zu Beginn des neuen Jahrtausends begannen dann neue und jüngere Teeproduzent:innen mit dem TTES zusammenzuarbeiten, um neue Schwarzteesorten zu kreieren. Das TTES brachte zudem 1999 und 2008 mit No. 18 und No. 21 zwei neue Kultivare auf den Markt. Obwohl Schwarztee heute immer noch einen kleinen Teil der gesamten Teeproduktion Taiwans ausmacht, haben die Auswahl und die Anzahl der Sorten in den letzten zehn Jahren drastisch zugenommen.