Um dem chinesischen Monopol zu entgehen, begann man Mitte des 19. Jahrhunderts in Britisch-Indien im grossen Stil Tee anzupflanzen. Im damals vorherrschenden, von der Industrialisierung geprägten Zeitgeist werden die Teepflanzen in grossen Plantagen angebaut und grösstenteils maschinell verarbeitet. Später wurden dann auch in Afrika oder Indonesien mit dem Teeanbau begonnen. Alle diese Tees wurden und werden primär für den Export produziert, was grosse Mengen und effiziente, maschinelle Arbeit erfordert, daher sind viele Tees geschnitten oder gebrochen. Ganzblättrige Tees kommen meist nach Blattgrade aussortiert in den Handel.
Berühmte Regionen
Assam
Anfangs des 19. Jahrhunderts wurden in Indien im Bundesstaat Assam wilde Teebäume entdeckt und mit der Zeit vermehrt im assamischen Tiefland angebaut. Assam wird mehrheitlich im Sommer gepflückt und als vollständig oxidierte Schwarztees verarbeitet. Sie sind im Geschmack dunkel, kräftig, herb mit würzigen Noten und malzigem Charakter.
Darjeeling
An den Hängen des Himalayas, im Distrikt Darjeeling begannen die Briten 1856 mit aus China geschmuggelten Teesaamen Plantagen anzulegen. Lange Zeit galten die Hochlandschwarztees aus Darjeeling im Westen als beste Schwarztees. Grundsätzlich werden 3 Ernten pro Jahr gemacht:
First Flush: Die erste Ernte im Frühjahr (Februar/März) wird nur sehr kurz oxidiert. Somit sind die Tees viel grüner als andere Schwarztees. First Flush sind spritzig-herb und süss-fruchtig.
Second Flush: Die zweite Ernte im Sommer (Juni) wird vollständig oxidiert. Second Flush sind weich, aromatisch, würzig.
Autumnal: Die dritte und letzte Ernte wird ebenfalls vollständig oxidiert. Autumnal sind eher einfache, günstige Qualitäten und weniger würzig als Second Flush, aber ausgewogen und weich.
Ceylon (Sri Lanka)
Eigentlich ein Kaffee-Produktionsland, wurde 1867 in Ceylon – heute Sri Lanka – mit dem Anbau von gekreuzten Assam- und China-Teepflanzen begonnen. Die Tees werden von Frühling bis Herbst geerntet und als vollständig oxidierte Schwarztees verarbeitet. Ceylon sind dunkel und kräftig mit zimtig-zitronigen Noten.
Andere Schwarztees indischer Art
Andere Schwarztees indischer Art werden in vielen ehemaligen Kolonien sowie unbekannteren Regionen Indiens produziert. Diese Tees werden ähnlich wie Ceylon oder Assam zu günstigen, vollständig oxidierten Schwarztees verarbeitet. Andere Schwarztees indischer Art sind eher Alltagstees, mit gebietstypischen Geschmackseigenheiten.
(Quelle: Gong Fu Cha – T. Wagner-Lange, M. K. Grünig, J. Gmür-Stalder | Teeliste – Länggasstee AG)