Um die Entdeckung des Tees ranken sich einige Geschichten und Legenden aus China sowie aus Indien. Die zwei verbreitesten handeln dabei von Kaiser Shennong und Mönch Bodhi Dharma.
Kaiser Shennong

Erstmalig wird diese Legende 2737 vor Christus in der chinesischen Literatur erwähnt. Als Entdecker des Tees gilt der chinesische Kaiser Shennong. Die traditionelle chinesische Geschichte beschreibt Shennong als eine reale Person des Altertums, aber er ist auch als Gott der Landwirtschaft und der Medizin bekannt. Zur Entdeckung des Tees selbst gibt es dabei zwei populäre Erzählvarianten:
In der ersten Variante ist Kaiser Shennong meist sterblich. Als er eines Tages im Schatten eines Baumes sass und Wasser kochte, fiel ein Blatt des Baumes in den Wassertopf. Das Wasser verfärbte sich darauf goldgelb und verströmte einen herrlichen Duft. Der Kaiser trank davon, fand es köstlich und fühlte sich erfrischt und belebt. Der Tee war geboren!
In der zweiten Erzählung ist Shennong je nach Variante sterblich oder ein Gott mit transparenter Haut. Shennong experimentierte gerne mit allen möglichen Kräutern – natürlich an seinem eigenen Leib. Wird er als Gott beschrieben, kann er dabei durch seine transparente Haut die Wirkung der Kräuter und Pflanzen, die er isst, auf seinen Körper direkt beobachten. Eines Tages nahm er eine bis 72 (je nach Erzählung) Pflanzen zu sich, darunter auch einige, die sehr giftig waren. Zufälligerweise fiel ein Teeblatt in sein kochendes Wasser und als er davon trank, stellte sich das Teeblatt als wertvolles Gegengift heraus und rettete sein Leben.

Bodhi Dharma

Die indische Legende zur Entdeckung des Tees handelt von Mönch Bodhi Dharma. Vor 1000 Jahren begab er sich auf die Reise von Indien nach China. Dort meditierte er auf einem Hügel im Shaolin-Kloster neun Jahre lang inbrünstig. Während seiner Meditation kämpfte Bodhi Dharma immer wieder gegen Erschöpfung und Schläfrigkeit und befürchtete, er werde einschlafen und dabei in seinem Vorhaben scheitern. Das machte ihn so wütend, dass er sich selbst die Augenlieder abschnitt um sicherzustellen, dass er nie wieder schlafen würde. Er warf seine Augenlieder auf den Boden und wo sie landeten, wuchsen die ersten Teepflanzen.
Quellen
1 Tea Legends: The Discovery of Tea – Red Blossom Blog
2 Gong Fu Cha: Tee als Handwerkskunst und das bewusste Geniessen – T. Wagner-Lange, M. K. Grünig, J. Gmür-Stalder
3 What is the Indian legend regarding the discovery of tea? – Teaniru